Die wechselhafte Geschichte des Vereins

1960 gab es erste Anläufe, ein Fluggelände im Landkreis einzurichten. Der damalige Flugplatzbetreiber, ein Taxiflugunternehmen, stellte jedoch 1961 den Betrieb auf dem heutigen Golfplatz Oberau wieder ein.

Der nächste Platz Eschenlohe I in der Nähe des Eschenloher Friedhofs musste nach einer Flugsaison wegen ungeklärten Grundstücksfragen aufgegeben werden.

Das nächstfolgende Gelände Eschenlohe II nahm am 14. August 1963 seinen Betrieb auf. Der moorige Untergrund erforderte aufwändigen Ausbau.

Kaum war 1969 die Flugzeughalle fertig kam die Autobahnplanung. Die geplante Trasse verlief quer über die Landebahn. Auf Drängen der Behörden wurde der Platz 1973 nur ein paar hundert Meter weiter auf das Gelände Eschenlohe-Weghaus verlegt. Die Flieger vertrauten darauf, dass dies der letzte Umzug gewesen sei.

Das Gelände war für den Luftsport und eine intensive, nachhaltige Jugendarbeit ideal und erwies sich als luftrechtlich problemlos. Seit dem 4. April 1981 war der Platz auch Stützpunkt der Luftrettungsstaffel Bayern e.V., eingebunden in das Katastrophenschutzsystem des Landratsamts.

Zwar lag Eschenlohe-Weghaus außerhalb des Naturschutzgebiets, aber innerhalb des Kerngebiets, das für das Naturschutzgroßprojekt „Murnauer Moos“ vorgesehen war. Dieses Projekt hat gesamtstaatlich repräsentative Bedeutung. Um auch im näheren und weiteren Umfeld mögliche Beeinträchtigungen zu verringern strebten die Projektverantwortlichen an, den Flugbetrieb an einen anderen Standort zu verlegen. Deshalb wurde beschlossen, den Ende 2011 auslaufenden Pachtvertrag nicht zu verlängern. Gemeinsam mit den beteiligten Behörden und Institutionen prüfte der Verein in mehrjähriger, intensiver Suche sorgfältig alle theoretisch denkbaren Alternativen im Landkreis. Das hügelige Gelände Pömetsried  zwischen Murnau und Ohlstadt, nur wenige Meter neben der Autobahn, erwies sich als einzig geeigneter und realisierbarer Standort.

Mit der freiwilligen Selbstbeschränkung, dass alle motorgetriebenen Luftfahrzeuge erhöhte Schallschutzanforderungen erfüllen müssen, beantragte der Verein 2002 bei der Regierung von Oberbayern die Genehmigung zur Errichtung und dem Betrieb eines Segelfluggeländes auf diesem Areal.

Es lag auf der Hand, dass die nahegelegene Ortschaft Ohlstadt davon profitieren würde. Die Entfernung zum Ortskern Ohlstadt blieb im Vergleich zu Eschenlohe-Weghaus nahezu gleich. Geräusch-Emissionen verringern sich jedoch für Ohlstadt durch veränderte An- und Abflugrouten. Sie berücksichtigen dabei die Belange des Naturschutzes im Rahmen der flugtechnischen Möglichkeiten. Darüber hinaus schöpfen die Werdenfelser Segelflieger auch weiterhin von sich aus stets alle technischen Möglichkeiten zur weiteren Emissionsminderung aus.

2005 erteilte die Regierung die erstrebte Genehmigung. Doch bevor der Verein mit dem Platzbau beginnen konnte mussten vier Prozesse vor dem Verwaltungsgericht und dem Bayerischen Verwaltungsgerichtshof durchgestanden werden. Erst als alle Klagen rechtskräftig abgewiesen waren, erlangte die Genehmigung Bestandskraft.

Dann erst kauften die Flieger das Grundstück vom Bayerischen Staat. 2009 begannen die Bauarbeiten. Nach zwei Jahren war das Gelände planiert, eine Halle mit Photovoltaikanlage auf dem Dach errichtet und die Landebahn  asphaltiert. Am 18. April 2011 erteilte die Regierung von Oberbayern, Luftamt Süd, die uneingeschränkte Genehmigung zum Betrieb, nachdem sie geprüft hatte, ob ausnahmslos alle in der Genehmigung enthaltenen Auflagen erfüllt waren.

Der Verein engagiert sich in Zusammenarbeit mit den Katastrophenschutz-Institutionen im Landkreis nachhaltig ehrenamtlich im Rahmen des Stützpunktes Ohlstadt der Luftrettungsstaffel Bayern. In der Zeit hoher Waldbrandgefahr fliegen zum Beispiel ehrenamtlich arbeitende Piloten von Ohlstadt aus im Auftrag des Bayerischen Innenministeriums regelmäßig zusammen mit speziell ausgebildeten Luftbeobachtern der Feuerwehr oder des Landratsamts täglich zwei mal systematisch das Gebiet zwischen Lech und Inn ab.