Luftsport und Umweltbewusstsein sind keine Gegensätze. Wir Flieger leben im Umfeld unseres Flugplatzes.

Unser Sport ist in besonders engem Maß mit der Natur verbunden und hängt von ihr ab. Wir wissen die Schönheit, die Bedeutung und vor allem auch den Wert einer intakten Umwelt zu schätzen. Umweltbewusstes Verhalten ist deshalb für uns Flieger selbstverständlich.

Im Vergleich zu vielen, vielen Sportarten und Freizeitaktivitäten sieht unsere Umweltbilanz gut aus. Ein Segelflugzeug braucht nur einen kurzen Energieeinsatz, um mit der Seilwinde oder von einem motorisierten Flugzeug gezogen, etwas Höhe zu gewinnen. Von da ab fliegt es mit der Kraft der Sonne. Die Sonnenenergie hat Bewegungen der Luft zur Folge, zum Beispiel als Thermik oder Hangwind.  Den Höhengewinn nutzt der Segelflieger, um anschließend über weite Strecken zu gleiten. Viele hundert Kilometer kann ein Segelflugzeug mühelos in einem Flug zurücklegen. Der Streckenweltrekord liegt bei über 3000 Kilometern, der Höhenweltrekord bei über 15 Kilometern und bei einem 1000-Kilometerflug wurde eine Durchschnittsgeschwindigkeit von knapp 170 km/h erreicht.

Umweltschutz hat viele Facetten. Hier einige Beispiele, wie wir dies aktiv und zielorientiert umsetzen:

Wir nutzen die Chancen, die uns moderne Technik bietet, um unsere Motorsegler leise schnurren zu lassen. Wir haben in “erhöhten Schallschutz” investiert.  Unsere beiden Motorsegler erfüllen die erhöhten Schallschutzanforderungen.

Bevor wir das neue Segelflugzentrum bei Ohlstadt gebaut haben wurde dort intensiv Landwirtschaft betrieben. Wir haben auf einer Fläche von 15 Hektar ökologisch wertvollen Magerrasen angelegt. Das entspricht auch den Vorstellungen engagierter Umweltschützer.

Es war nicht der einzige Impuls von Naturschützern, den wir aufgegriffen und konstruktiv umgesetzt haben. Wir haben in der Vorbereitungsphase die Planung mehrfach an veränderte Erkenntnisse angepasst und dabei unter anderem die Ausrichtung der Landebahn um drei Grad geändert. Gegenüber der ursprünglichen Planung haben wir dadurch den Holzeinschlag und die Erdbewegungen erheblich reduziert.

Durch die Photovoltaik-Anlage mit einer Leistung von über 100 Kilowattpeak auf dem Dach des Hangars erzielen wir eine hohe CO2-Einsparung. Mit dem Strom, den wir ins Versorgungsnetz einspeisen, versorgen wir zwischen 30 und 40 Haushalte ganzjährig mit Energie. Die hierfür erforderliche Leitung haben wir unterirdisch verlegt.

Für die Gebäude, die wir mit dem Kauf des Areals übernommen haben, gab es früher nur Versitzgruben. Wir haben sie durch eine moderne, leistungsfähige biologische Kleinkläranlage ersetzt.

Im Murnauer Moos besitzt der Verein ein Grundstück, das als Ausgleich für einen Eingriff in die Natur erworben wurde und seitdem nicht mehr landwirtschaftlich genutzt wird, sondern ein Biotop ist.

Zum Umweltschutz gehört auch, den Erholungswert der Voralpenlandschaft zu erschließen und zu erhalten. Wir haben parallel zur Landebahn einen Wanderweg angelegt und ihn an das Netz der Ohlstädter Wanderwege angebunden.

Jeder einzelne Schritt, jede Maßnahme, die dazu dient, unsere Natur in ihrer Vielfalt zu erhalten und unsere Umwelt vor vermeidbaren Schäden zu bewahren, ist wichtig. Darüber hinaus ist der Zusammenhang im Großen und Ganzen im Auge zu behalten. Auch in einer Gesamtbilanz können wir einen ökologischen Gewinn verbuchen. Wir haben unser über viele Jahre hinweg mit großem finanziellen und persönlichen Einsatz gepflegtes Segelfluggelände im Murnauer Moos aufgegeben. Stattdessen sind wir auf das neue Gelände in Ohlstadt umgezogen. Das war unser aktiver Beitrag, das Naturschutz-Großprojekt Murnauer Moos zu fördern.