Infrastruktur

Diese Infrastruktur lässt Fliegerherzen höher schlagen

Davon kann man als Segelflieger nur träumen. Die asphaltierte Landebahn ist fast einen Kilometer lang und zehn Meter breit. Daneben breite Grasstreifen, auf denen Segelflugzeuge sicher ausrollen können. Lange, bevor im Flachland die Thermik beginnt, fliegen unsere Piloten bereits im Gebirge.

Das Schleppflugzeug zieht die Segler in weniger als zehn Minuten auf die Höhe naher Gipfel. Dann geht es schnell über den Fernpaß und
Landeck ins Engadin oder durchs Karwendelgebirge in Richtung Osten.

Das Segelflugzentrum Ohlstadt ist der ideale Ausgangspunkt für erfolgreiche Streckenflüge. Bei Föhnwetter gelingt hier der Einstieg in Strömungswellen, die – in eigens hierfür freigegebenen gesicherten Bereichen und in Absprache mit der Flugsicherung – bis zu zehn Kilometer Höhe führen können.

Ausreichend Platz ist Voraussetzung für eine ruhige, gründliche und sorgfältige Startvorbereitung. Die Flugzeuge stehen in einer 64 Meter langen und 21 Meter breiten Halle. Sie lässt sich bequem auf beiden Längsseiten öffnen. Für Transportanhänger, in denen Flugzeuge auseinander genommen ‘geparkt’ werden, gibt es genügend Platz auf eigenen Stellflächen neben dem Nordvorfeld.

Für Flugvorbereitung und Weiterbildung haben die Werdenfelser Segelflieger  einen Besprechungs- und einen Schulungsraum eingerichtet und mit modernen didaktischen Hilfsmitteln wie Whiteboards und Beamer ausgestattet. Bei Wetterlagen, die weite Streckenflüge zulassen, führen Fluglehrer oder erfahrene Streckenpiloten ein morgendliches Briefing durch. Für Piloten mit noch geringer Streckenflugerfahrung und vor allem auch für Gastpiloten, die mit den Besonderheiten des Alpenflugs noch nicht vertraut sind, ist dies nicht nur eine große Hilfe, sondern es trägt auch zur Sicherheit bei.

Telefonfestnetz und WLAN sind selbstverständlich. Nahe am Hangar gibt es ausreichend Parkplätze für Vereinsmitglieder und Besucher.

Jahr für Jahr kommen Gastpiloten mit ihren Familien und eigenem Flugzeug und verbringen bei uns ihren Jahresurlaub, um im Gebirge zu fliegen. Unterkünfte gibt es in allen Preis- und Anspruchskategorien im nahen Ohlstadt oder den anderen umliegenden Ortschaften. Wenn gelegentlich jemand im Wohnmobil am Platz übernachtet, kann er Toiletten und Duschen nutzen.

Der Verein, der den Flugplatz betreibt, bietet seinen Mitgliedern und Gästen, moderne Dienstleistungen an.

  • 800m asphaltierte Landebahn

  •  935m lange Grasbahn

  •  WLAN und Telefon am Platz

  • WC und Duschen am Flugplatz

Hangar

Die Dimensionen unseres Hangars sind beeindruckend: 64 Meter lang, 21 Meter breit, über 1.300 Quadratmeter freie, glatt asphaltierte Stellfläche.

Die Tore lassen sich auf beiden Längsseiten ohne Kraftaufwand verschieben. Sie geben je nach Bedarf rechts oder links eine Öffnung von 30 Metern Breite frei.

Weil wir mehrere Flugzeuge zur gleichen Zeit bewegen können, haben wir schnell aus- und eingeräumt. Mühsames Rangieren
auf sperrigen Kullern und zentimetergenaues Einschachteln der Flugzeuge kennen wir nicht. Die Flugzeuge rollen ohne hinderliche Schwelle leicht heraus oder wieder hinein. Auf beiden Seiten des Hangars ist das Vorfeld asphaltiert.

In der Halle haben wir Wasser, Anschlüsse für Strom und WLAN-Zugang für unsere Mitglieder und Gäste.

Eine elektronische Zugangssicherung mit Alarmfunktion und Videoüberwachung schützt Halle, Flugzeuge und Ausrüstung.

Die Dachkonstruktion ist stabil. Sie hält nicht nur schwere Schneelasten aus, sondern trägt zusätzlich eine leistungsfähige Photovoltaikanlage, die über zehn Tonnen wiegt. Mit dieser Energie versorgen wir zwischen 30 und 40 Haushalte ganzjährig mit umweltfreundlich erzeugtem Strom – weit über 100.000 Kwh.

Umweltschutz

Luftsport und Umweltbewusstsein sind keine Gegensätze. Wir Flieger leben im Umfeld unseres Flugplatzes.
Unser Sport ist in besonders engem Maß mit der Natur verbunden und hängt von ihr ab. Wir wissen die Schönheit, die Bedeutung und vor allem auch den Wert einer intakten Umwelt zu schätzen. Umweltbewusstes Verhalten ist deshalb für uns Flieger selbstverständlich.

Im Vergleich zu vielen, vielen Sportarten und Freizeitaktivitäten sieht unsere Umweltbilanz gut aus. Ein Segelflugzeug braucht nur einen kurzen Energieeinsatz, um mit der Seilwinde oder von einem motorisierten Flugzeug gezogen, etwas Höhe zu gewinnen. Von da ab fliegt es mit der Kraft der Sonne. Die Sonnenenergie hat Bewegungen der Luft zur Folge, zum Beispiel als Thermik oder Hangwind.  Den Höhengewinn nutzt der Segelflieger, um anschließend über weite Strecken zu gleiten. Viele hundert Kilometer kann ein Segelflugzeug mühelos in einem Flug zurücklegen. Der Streckenweltrekord liegt bei über 3000 Kilometern, der Höhenweltrekord bei über 15 Kilometern und bei einem 1000-Kilometerflug wurde eine Durchschnittsgeschwindigkeit von knapp 170 km/h erreicht.

Umweltschutz hat viele Facetten. Hier einige Beispiele, wie wir dies aktiv und zielorientiert umsetzen:

Wir nutzen die Chancen, die uns moderne Technik bietet, um unsere Motorsegler leise schnurren zu lassen. Wir haben in “erhöhten Schallschutz” investiert.  Unsere beiden Motorsegler erfüllen die erhöhten Schallschutzanforderungen.

Bevor wir das neue Segelflugzentrum bei Ohlstadt gebaut haben wurde dort intensiv Landwirtschaft betrieben. Wir haben auf einer Fläche von 15 Hektar ökologisch wertvollen Magerrasen angelegt. Das entspricht auch den Vorstellungen engagierter Umweltschützer.

Es war nicht der einzige Impuls von Naturschützern, den wir aufgegriffen und konstruktiv umgesetzt haben. Wir haben in der Vorbereitungsphase die Planung mehrfach an veränderte Erkenntnisse angepasst und dabei unter anderem die Ausrichtung der Landebahn um drei Grad geändert. Gegenüber der ursprünglichen Planung haben wir dadurch den Holzeinschlag und die Erdbewegungen erheblich reduziert.

Durch die Photovoltaik-Anlage mit einer Leistung von über 100 Kilowattpeak auf dem Dach des Hangars erzielen wir eine hohe CO2-Einsparung. Mit dem Strom, den wir ins Versorgungsnetz einspeisen, versorgen wir zwischen 30 und 40 Haushalte ganzjährig mit Energie. Die hierfür erforderliche Leitung haben wir unterirdisch verlegt.

Für die Gebäude, die wir mit dem Kauf des Areals übernommen haben, gab es früher nur Versitzgruben. Wir haben sie durch eine moderne, leistungsfähige biologische Kleinkläranlage ersetzt.

Im Murnauer Moos besitzt der Verein ein Grundstück, das als Ausgleich für einen Eingriff in die Natur erworben wurde und seitdem nicht mehr landwirtschaftlich genutzt wird, sondern ein Biotop ist.

Zum Umweltschutz gehört auch, den Erholungswert der Voralpenlandschaft zu erschließen und zu erhalten. Wir haben parallel zur Landebahn einen Wanderweg angelegt und ihn an das Netz der Ohlstädter Wanderwege angebunden.

Jeder einzelne Schritt, jede Maßnahme, die dazu dient, unsere Natur in ihrer Vielfalt zu erhalten und unsere Umwelt vor vermeidbaren Schäden zu bewahren, ist wichtig. Darüber hinaus ist der Zusammenhang im Großen und Ganzen im Auge zu behalten. Auch in einer Gesamtbilanz können wir einen ökologischen Gewinn verbuchen. Wir haben unser über viele Jahre hinweg mit großem finanziellen und persönlichen Einsatz gepflegtes Segelfluggelände im Murnauer Moos aufgegeben. Stattdessen sind wir auf das neue Gelände in Ohlstadt umgezogen. Das war unser aktiver Beitrag, das Naturschutz-Großprojekt Murnauer Moos zu fördern.

Photovoltaik

Photovoltaik: Beitrag zum Umweltschutz

Auch ein Segelfluggelände braucht Strom. Nicht viel und nicht oft. Vor allem für Ladegeräte, Funk und andere Kommunikationseinrichtungen wie Telefon und WLAN. Doch wir produzieren weit mehr Strom, als wir selbst brauchen. Den gewaltigen Überschuss, den unsere Photovoltaik-Anlage auf dem Hangardach erzeugt, speisen wir in das öffentliche Netz ein. So versorgen wir mühelos weit mehr als 30 Haushalte das ganze Jahr über mit Energie und leisten damit einen beachtlichen Beitrag zum Umweltschutz. Die Einsparung an umweltbelastenden CO2 kann sich sehen lassen!

Spannend durch Spannung: Wir erzeugen Strom

Über 100 Kilowatt-Peak leistet unsere Solaranlage. Wir haben beim Bau der Halle die Dachkonstruktion verstärken lassen, damit sie die aufgesetzte Zehn-Tonnen-Last sicher trägt. Die Leitung, die uns mit dem öffentlichen Netz verbindet, haben wir unterirdisch verlegt.